Der Systemische Ansatz in unserer Arbeit

Die AJFH arbeiten, sofern möglich, in den Familien nach dem systemischen Modell. Alle Team-Mitglieder haben einschlägige Fort- und / oder Weiterbildungen.

Nach diesem historisch aus der Familientherapie entwickelten Ansatz ist das familiäre System als Ressource zu sehen, von der ausgehend das einzelne Mitglied einerseits seine Fähigkeiten und Stärken, andererseits auch Verhaltensstörungen entwickeln kann. Zeigt ein Mitglied der Familie psychische oder Verhaltensauffälligkeiten, so wird der Betreffende als Symptomträger für das Gesamtsystem betrachtet. Kommt es also in einer Familie zu Problemen oder Auffälligkeiten, sind die Ursachen im gesamten System zu suchen.

Die jeweiligen Lösungsansätze können nach einer entsprechenden Auftragsklärung mit Unterstützung des Helfers aus dem System und dessen Ressourcen heraus erarbeitet und eingeleitet werden. Hierbei wird nicht ausschließlich die Familie, sondern nach Möglichkeit das gesamte soziale und professionelle Netz der Familie als Ressource in die Lösungsansätze miteinbezogen. Dies erfordert neben dem direkten Kontakt mit den Familien auch eine intensive Netzwerkarbeit und das dazugehörige Case-Management.

Zu den Techniken, Interventionen und Methoden im Verlauf einer Maßnahme gehören:

  • Zirkuläre Fragen, die auf den vermuteten Standpunkt Dritter (auch Anwesender) abzielen
  • Arbeit mit mehreren Mitgliedern des Familiensystems
  • Skalenfragen, zur Verdeutlichung von Unterschieden und Fortschritten
  • Reframing von Sachverhalten, um Bedeutungs- bzw. Interpretationsveränderungen anzuregen
  • Paradoxe Intervention, i.d.R. Verschreibung des problematischen Verhaltens, um Automatismen zu verändern
  • Hausaufgaben zur Erledigung zwischen den Hausbesuchen
  • Ausnahmen zum beklagten Sachverhalt erfragen, um die Änderbarkeit zu verdeutlichen
  • Herausarbeiten der positiven Aspekte von problematischen Sachverhalten
  • Skulptur zur Darstellung von Familienbeziehungen als Standbild aus Personen oder Figuren
  • Metaphernarbeit, Parabeln und Geschichten als Umgehungstechnik für potentielle „Widerstände“
  • Verwendung von Konjunktiven zu Fokussierung auf Optionen und Möglichkeiten
  • Genogrammarbeit, die Erstellung eines "Stammbaums", der die Beziehungen und historischen Besonderheiten innerhalb der Familie deutlich macht